Archiv:
01.04.2022 16:59 - Eine Woche in den Masuren
Traumhafte Landschaft
Endlich mal wieder eine Woche Urlaub! Sonne satt genießen Bei Arschkälte frieren... 
Wie auch immer, die Wettergötter haben gezeigt, dass sie uns nicht mögen. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, ein paar Tage in den Masuren zu genießen.
Die Route war: Kamenz (EDCM) - Kruszyn (EPWK) - Kętrzyn (EPKE) - Olsztyn/Dajtki (EPOD) - Zielona Góra/Przylep (EPZP) - Kamenz (EDCM).
Alles, wie immer, mit der tollen Tecnam P92 geflogen...
Da die Luftraumstruktur des Nordens von Polen schon etwas komplex ist und wir nicht viel Zeit verlieren wollten, um alle Lufträume und Kontrollzonen zu vermeiden, habe ich entschieden mit Flugplan zu fliegen, damit wir problemlos durch die kontrollierten Lufträume fliegen können.
Leider war am diesem Tag die TSA07 (gleich nach der Grenze) aktiv. Militäraktivität... Bei der aktuellen Situation nicht ganz beruhigend, aber wir konnten nichts machen, daher mussten wir ausweichen und etwas nach Süden fliegen, bis ungefähr Legnica, dann haben wir die Genehmigung bekommen, direkt nach Kruszyn zu fliegen.
Die Strecke war sehr gemütlich und wir hatten ~35 km/h Rückenwind:
In Kruszyn war nur eine kurze Landung zum Tanken geplant und so haben wir es auch gemacht. Am Flugplatz selbst ist kein MOGAS, aber ~600 Meter entfernt ist eine Autotankstelle und die Leute vom Flugplatz waren sehr hilfsbereit und haben mich dorthin gebracht. So konnte ich 30 Liter Sprit zum polnischen Preis kaufen (70 Cent/Liter billiger!).
Wir sind aber erst mal in den Masuren:
Dank des Flugplans konnten wir in 4500 Fuß Höhe durch den Luftraum von Olsztyn/Mazury fliegen und damit die großen Turbulenzen vermeiden.
Leider ist der Westwind in Kętrzyn noch stärker geworden. Und leider hat der Flugplatz nur eine Piste in Süd/Nord Richtung. Die Piste 07/25 ist aktuell geschlossen.
Die Landung mit gefühlt 30 kt Seitenwind war alles andere als einfach, aber die gute P92 schafft alles...
Bloß mussten wir die Maschine festhalten, als wir gewartet haben, dass jemand den Hangar öffnet, sonst wäre sie umgekippt... So ein "schönes" Wetter...
Wichtig: In Kętrzyn sind alle Rechnungen vom Flugplatz in bar zu bezahlen! Bei allen anderen Plätzen konnten wir bequem mit der Karte zahlen, aber dort leider nicht...
In Kętrzyn haben wir in der Ferienwohnung Glemuria übernachtet. Das kann ich von Herzen allen Piloten empfehlen!! Der Inhaber ist sehr freundlich, holt gern die Piloten vom Flugplatz ab, spricht ein gutes Englisch und die Wohnung ist einfach super!
Zwei Fahrräder haben wir auch bekommen, so dass wir die Stadt, ~7 km entfernt, ganz bequem besuchen konnten.
In der Stadt haben wir auch ein wunderbares Restaurant gefunden, direkt hinten dem Schloss Kętrzyn. Da ich das auch von Herzen empfehlen kann, schreibe ich hier auch den Namen auf: Zajazd pod zamkiem.
Wenn man in Kętrzyn ist, muss man aber auch unbedingt die berühmt-berüchtigte Wolfsschanze besuchen, das Hauptquartier Adolf Hitlers, wo auch das gescheiterte Attentat an ihm stattgefunden hat:
Dass man dort auch übernachten kann, ist eine Sache, die ich kaum verstehen kann. Ich würde mich nie trauen, das zu machen, habe aber mehrere Leute gesehen, die anscheinend kein Problem damit haben...
Bonus (für die aktuelle Situation ggf. etwas beunruhigend): Kętrzyn ist etwa 20 km von Russland entfernt! Natürlich nur sehr streng gesagt, denn mit "Russland" ist hier Kaliningrad gemeint, eine Exklave Russlands zwischen Polen und Litauen...
Der Flugplatz Olsztyn/Dajtki ist sehr schön, mit einer Asphalt- und einer Graspiste. An dem Tag, an dem wir angekommen sind, war die Asphaltpiste gesperrt, wegen einiger Tests von Toyota, aber alles gut im NOTAM aufgeschrieben.
Sehr schön die Figur am Eingang der Flugleitung:
Die Stadt ist vom Flugplatz aus ganz bequem mit dem Bus zu erreichen. Die Bushaltestelle ist 10 Minuten zu Fuß vom Flugplatz entfernt.
Die Stadt ist schön und ist einen Besuch Wert. Wir haben diesmal entschieden, am Flugplatz direkt zu übernachten.
Das Zimmer ist bequem, aber sehr einfach: nicht mal Gardinen am Fenster... Aber für eine Nacht war das kein Problem.
Immer mit Rückenwind:
Auch bei dieser Strecke war es eine gute Idee, mit Flugplan zu fliegen. Wir konnten deswegen problemlos durch die Kontrollzone Bydgoszcz fliegen, sowie durch die TMAs von Poznań und Zielona Góra/Babimost (das erste Mal, dass ich diese TMA aktiv erlebe, der Flughafen ist nur ein paar Stunden am Tag aktiv).
Wir sind dann gut im Przylep gelandet, wo wir schon mehrmals waren und einen guten Freund haben, der uns auch mit der Besorgung von Sprit geholfen hat. Wir konnten wieder billig tanken...
Mit ihm haben wir auch das sehr gute Restaurant Palmiarnia entdeckt.
Auch in Przylep haben wir am Flugplatz übernachtet, aber das Hotel dort kannten wir schon, es ist sauber und bequem.
Wir waren am Abend allerdings schon etwas unsicher wegen der letzten Etappe unseren Urlaubs, denn der Deutsche Wetterdienst hat für den Tag danach für Sachsen tiefe Wolken und gefrierenden Regen angesagt...
Bis etwa nach Boxberg (also fast die gesamte Strecke) herrschten CAVOK-Bedingungen, danach, die letzten 5-7 Minuten, kam die dickste Suppe, die ich je gesehen habe... Die Wolken waren 100-200 Fuß über der Platzrunde und wieder etwas Schneeregen war in Anmarsch.
Der Wind war stark, aber zum Glück ziemlich auf der Piste, so dass die Landung unproblematisch war.
Wir werden auf jeden Fall wieder nach Kętrzyn fliegen, vielleicht mal im Sommer. Dann kann man auch an den vielen Seen baden, auch gleich direkt an der Ferienwohnung.
Olsztyn ist zwar eine schöne Stadt, zumindest die Altstadt, und hat eine gewisse Menge an Kultur und Geschichte zu bieten, aber da wir nicht wirklich die Touristentypen sind, werden wir sie vermutlich höchstens als Zwischenstopp zum Tanken nutzen.
Ich kann aber uneingeschränkt die Masuren empfehlen!
Wie auch immer, die Wettergötter haben gezeigt, dass sie uns nicht mögen. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, ein paar Tage in den Masuren zu genießen.
Die Route war: Kamenz (EDCM) - Kruszyn (EPWK) - Kętrzyn (EPKE) - Olsztyn/Dajtki (EPOD) - Zielona Góra/Przylep (EPZP) - Kamenz (EDCM).
Alles, wie immer, mit der tollen Tecnam P92 geflogen...
Kamenz - Kruszyn
Wir starten an einem Tag mit wunderbarem Flugwetter ohne Wolken. Es ist schon Wind angesagt, sollte aber machbar sein und wir sollten auch Rückenwind haben...Da die Luftraumstruktur des Nordens von Polen schon etwas komplex ist und wir nicht viel Zeit verlieren wollten, um alle Lufträume und Kontrollzonen zu vermeiden, habe ich entschieden mit Flugplan zu fliegen, damit wir problemlos durch die kontrollierten Lufträume fliegen können.
Leider war am diesem Tag die TSA07 (gleich nach der Grenze) aktiv. Militäraktivität... Bei der aktuellen Situation nicht ganz beruhigend, aber wir konnten nichts machen, daher mussten wir ausweichen und etwas nach Süden fliegen, bis ungefähr Legnica, dann haben wir die Genehmigung bekommen, direkt nach Kruszyn zu fliegen.
Die Strecke war sehr gemütlich und wir hatten ~35 km/h Rückenwind:
In Kruszyn war nur eine kurze Landung zum Tanken geplant und so haben wir es auch gemacht. Am Flugplatz selbst ist kein MOGAS, aber ~600 Meter entfernt ist eine Autotankstelle und die Leute vom Flugplatz waren sehr hilfsbereit und haben mich dorthin gebracht. So konnte ich 30 Liter Sprit zum polnischen Preis kaufen (70 Cent/Liter billiger!).
Kruszyn - Kętrzyn
Da wir schon den Flugplan für die Strecke nach Kętrzyn geöffnet hatten, haben wir nur schnell getankt, was Kleines gegessen und sind gleich wieder abgeflogen. Der Wind ist leider stärker geworden.Wir sind aber erst mal in den Masuren:
Dank des Flugplans konnten wir in 4500 Fuß Höhe durch den Luftraum von Olsztyn/Mazury fliegen und damit die großen Turbulenzen vermeiden.
Leider ist der Westwind in Kętrzyn noch stärker geworden. Und leider hat der Flugplatz nur eine Piste in Süd/Nord Richtung. Die Piste 07/25 ist aktuell geschlossen.
Die Landung mit gefühlt 30 kt Seitenwind war alles andere als einfach, aber die gute P92 schafft alles...
Bloß mussten wir die Maschine festhalten, als wir gewartet haben, dass jemand den Hangar öffnet, sonst wäre sie umgekippt... So ein "schönes" Wetter...
Wichtig: In Kętrzyn sind alle Rechnungen vom Flugplatz in bar zu bezahlen! Bei allen anderen Plätzen konnten wir bequem mit der Karte zahlen, aber dort leider nicht...
In Kętrzyn haben wir in der Ferienwohnung Glemuria übernachtet. Das kann ich von Herzen allen Piloten empfehlen!! Der Inhaber ist sehr freundlich, holt gern die Piloten vom Flugplatz ab, spricht ein gutes Englisch und die Wohnung ist einfach super!
Zwei Fahrräder haben wir auch bekommen, so dass wir die Stadt, ~7 km entfernt, ganz bequem besuchen konnten.
In der Stadt haben wir auch ein wunderbares Restaurant gefunden, direkt hinten dem Schloss Kętrzyn. Da ich das auch von Herzen empfehlen kann, schreibe ich hier auch den Namen auf: Zajazd pod zamkiem.
Wenn man in Kętrzyn ist, muss man aber auch unbedingt die berühmt-berüchtigte Wolfsschanze besuchen, das Hauptquartier Adolf Hitlers, wo auch das gescheiterte Attentat an ihm stattgefunden hat:
Dass man dort auch übernachten kann, ist eine Sache, die ich kaum verstehen kann. Ich würde mich nie trauen, das zu machen, habe aber mehrere Leute gesehen, die anscheinend kein Problem damit haben...
Bonus (für die aktuelle Situation ggf. etwas beunruhigend): Kętrzyn ist etwa 20 km von Russland entfernt! Natürlich nur sehr streng gesagt, denn mit "Russland" ist hier Kaliningrad gemeint, eine Exklave Russlands zwischen Polen und Litauen...
Kętrzyn - Olsztyn/Dajtki
Nach zwei Tagen Erholung pur (bei Temperaturen um -2°!!), starten wir an einem düsteren Tag in Richtung Olsztyn. Der Flug ist sehr kurz (42 NM) und dank des Rückenwinds (ja, der Wind hat sich um 180° gedreht...), waren wir in 32 Minuten am Flugplatz.Der Flugplatz Olsztyn/Dajtki ist sehr schön, mit einer Asphalt- und einer Graspiste. An dem Tag, an dem wir angekommen sind, war die Asphaltpiste gesperrt, wegen einiger Tests von Toyota, aber alles gut im NOTAM aufgeschrieben.
Sehr schön die Figur am Eingang der Flugleitung:
Die Stadt ist vom Flugplatz aus ganz bequem mit dem Bus zu erreichen. Die Bushaltestelle ist 10 Minuten zu Fuß vom Flugplatz entfernt.
Die Stadt ist schön und ist einen Besuch Wert. Wir haben diesmal entschieden, am Flugplatz direkt zu übernachten.
Das Zimmer ist bequem, aber sehr einfach: nicht mal Gardinen am Fenster... Aber für eine Nacht war das kein Problem.
Olsztyn/Dajtki - Zielona Góra/Przylep
Nachdem wir am Tag danach nochmal die Stadt besucht und etwas früher Mittag gegessen haben, haben wir den Flugplan für einen Start 13 Uhr lokal geöffnet und sind nach Zielona Góra/Przylep gestartet.Immer mit Rückenwind:
Auch bei dieser Strecke war es eine gute Idee, mit Flugplan zu fliegen. Wir konnten deswegen problemlos durch die Kontrollzone Bydgoszcz fliegen, sowie durch die TMAs von Poznań und Zielona Góra/Babimost (das erste Mal, dass ich diese TMA aktiv erlebe, der Flughafen ist nur ein paar Stunden am Tag aktiv).
Wir sind dann gut im Przylep gelandet, wo wir schon mehrmals waren und einen guten Freund haben, der uns auch mit der Besorgung von Sprit geholfen hat. Wir konnten wieder billig tanken...
Mit ihm haben wir auch das sehr gute Restaurant Palmiarnia entdeckt.
Auch in Przylep haben wir am Flugplatz übernachtet, aber das Hotel dort kannten wir schon, es ist sauber und bequem.
Wir waren am Abend allerdings schon etwas unsicher wegen der letzten Etappe unseren Urlaubs, denn der Deutsche Wetterdienst hat für den Tag danach für Sachsen tiefe Wolken und gefrierenden Regen angesagt...
Zielona Góra/Przylep - Kamenz
Am Ende ist es glücklicherweise nicht so schlecht geworden. Die Wolken waren zwar nicht hoch, aber wenigstens gab es am Morgen nur wenig Schnee und dann eine relativ lange Pause ohne Niederschlag.Bis etwa nach Boxberg (also fast die gesamte Strecke) herrschten CAVOK-Bedingungen, danach, die letzten 5-7 Minuten, kam die dickste Suppe, die ich je gesehen habe... Die Wolken waren 100-200 Fuß über der Platzrunde und wieder etwas Schneeregen war in Anmarsch.
Der Wind war stark, aber zum Glück ziemlich auf der Piste, so dass die Landung unproblematisch war.
Zusammenfassung
Wir haben die Woche Urlaub sehr gebraucht und auch genossen, obwohl wir uns eine etwas höhere Temperatur gewünscht hätten, aber bekannterweise macht das Wetter immer nur, was es will...Wir werden auf jeden Fall wieder nach Kętrzyn fliegen, vielleicht mal im Sommer. Dann kann man auch an den vielen Seen baden, auch gleich direkt an der Ferienwohnung.
Olsztyn ist zwar eine schöne Stadt, zumindest die Altstadt, und hat eine gewisse Menge an Kultur und Geschichte zu bieten, aber da wir nicht wirklich die Touristentypen sind, werden wir sie vermutlich höchstens als Zwischenstopp zum Tanken nutzen.
Ich kann aber uneingeschränkt die Masuren empfehlen!