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03.10.2013 20:15 - Vom Winde verweht
Heute schwere Landungen
Ich bin weiterhin mit der Theorieausbildung beschäftigt, trotzdem bin ich heute wieder geflogen.
Da heute in Deutschland Feiertag ist und der Lehrer gerade Zeit hatte, konnte ich es auch machen.
Der Plan war wieder Platzrunden zu fliegen dann nach Großenhain (EDAK) zu fliegen um das Motoröl zu holen (langsam ist es mir zu wenig), dann "hoch" fliegen (über 5000 Fuß), zurück nach Riesa und weitere Platzrunden.
Nicht unnormal, also. Aber heute war der Wind ziemlich stark (mindestens 10 Knoten, mit Spitzen von 17 Knoten...).
Jedenfalls sind wir ziemlich früh (circa um 10 Uhr) in Riesa angekommen. Ich habe das Flugzeug kontrolliert, dann sind wir eingestiegen und ich habe begonnen meine Platzrunden zu fliegen.
Die erste Landung war auch nicht so schlecht. Man konnte das schon als Landung bezeichnen statt als Absturz.
Aber wenn der Wind so stark ist (obwohl glücklicherweise war er fast von vorne und nicht von der Seite) ist das Fliegen etwas schwerer.
Als ich beim ersten Mal senkrecht zur Piste war (Querabflug und Queranflug) wurde ich immer etwas seitlich verschoben. Aber auch die Landungen waren schon etwas hart.
Der Wind hat das Flugzeug stark bewegt und wir haben "getanzt", dazu hat er uns immer etwas seitlich verschoben (und das ist gar nicht schön, wenn man versucht das Fahrwerk auf den Boden zu bringen bei einer Geschwindigkeit von 100 Km/h). Und ich hatte das Problem, dass ich nicht wusste, wann und um wie viel ich das Gas reduzieren musste... Es war immer etwas früher oder später. Und zu viel oder zu wenig. Die Geschwindigkeit in dieser Situation zu steuern ist gar nicht einfach, aber ich bin froh, dass es heute passiert ist, denn wenn ich jetzt lerne, werde ich später kein Problem ohne Wind haben...
Das andere Problem (wahrscheinlich das größte, jetzt) ist, dass ich noch etwas zu hart mit der Bewegung der Steuerknüppel bin.
Das bedeutet etwas härtere Landungen, denn ich richte das Flugzeug zu früh oder zu spät aus. Oder nicht genügend...
Aber es gab heute was lustiges, denn wir haben einen Dichter in der Luft gehört (ein anderer Schüler, der Platzrunden mit einem Piper gemacht hat). Immer, wenn er den Queranflug melden musste, hat er gesagt "Delta-Tango-Oscar in Queranflug zur Piste eins-zwo, zum Touch&Go". Ich musste einmal sofort nach ihm melden, und habe schon überlegt ob ich sofort sagen sollte, dass ich kein Dichter bin... Ich habe jedenfalls immer den deutschen Begriff benutzt: "Aufsetzen und durchstarten", also kein Reim bei mir...
Jedenfalls nach zehn Landungen und eine kurze Pause sind wir in Richtung Großenhain geflogen. Die Stadt Großenhain ist ca. 6 Flugminuten von Riesa entfernt. Dort hat die Flugschule auch einen Sitz und dort konnten wir auch das Öl für den Motor holen. In Riesa ist wegen der Flut diesen Jahres die Ausrüstung noch nicht wieder vollständig...
Da der Flug sehr kurz gewesen wäre, haben wir entschieden "hoch zu fliegen". Mit "hoch fliegen" meine ich 9000 Fuß (2743,2 Meter)!
Endlich kann ich die Welt von einer schönen Perspektive sehen! Bisher habe ich höchstens die 3000 Fuß erreicht. Die Sache, die ich nicht wusste, ist, dass oberhalb 5000 Fuß man den Höhenmesser umstellen muss. Da muss man die Standardatmosphäre benutzen (1013,25 hPa). Da der richtige Luftdruck selten (eigentlich fast nie) der Standarddruck ist, bedeutet das, dass über 5000 Fuß die Höhe, die man vom Höhenmesser lesen kann, nicht unbedingt mit der echten Höhe übereinstimmt. In unserem Fall sind wir heute auf einmal um 400 Fuß "gesunken". Nachdem wir die 9000 Fuß erreicht haben, haben wir auch die Inversionswetterlage gesehen, dann haben wir den Motor in den Leerlauf gebracht und gesehen, wie schnell sich das Flugzeug im Kreis senkt. Zirka 800 Fuß.
Man muss auch sagen, dass nachdem wir die 4000 Fuß überstiegen hatten, die Luft extrem stabil war (obwohl etwas kühl: -14°), so dass ich nur den Trim einrichten musste. Und wir konnten bis 9000 Fuß steigen, ohne dass ich was machen musste. Als wir dann die Höhe erreicht haben, musste ich auch nur etwas Gas reduzieren und den Trim kurz anpassen, dann hätte ich auch schlafen können und das Flugzeug wäre perfekt stabil geblieben.
Natürlich, als wir wieder unter 4000 Fuß gekommen sind, haben wir wieder "getanzt"...
Sehr wichtig war aber in dem Moment, dass, sobald wir tiefer als 5000 Fuß gekommen waren, wir den Höhenmesser wieder mit dem richtigen Luftdruck einstellen mussten. Diesen hatten wir aber nicht mehr... Da das zertifizierte Gerät sauteuer ist, konnte Riesa uns auch keinen offiziellen Luftdruck geben. Wir haben also den Funk mit der Frequenz der ATIS (Automatic Terminal Information Service) von Dresden eingestellt und die synthetische Stimme gehört, die uns den echten Luftdruck gegeben hat.
Da Dresden nur 40 Km von Riesa entfernt ist, war dieser Wert uns ausreichend. Die Alternative, die ich bestimmt während der Ausbildung früher oder später probieren werde, ist, dass wir die Kontrolle (in unserem Fall, München Information) anrufen und die QNH (das ist der virtuelle Druck auf Meeresspiegel-Höhe unter Annahme der Standardatmosphäre bei Messung des vorliegenden Drucks auf Höhe der Messstation) erbitten.
Sie hätten dann diesen Wert von der nächstliegenden Station gelesen und uns übermittelt. In unserem Fall, heute, wäre es sicher die Station von Dresden gewesen, also hätte es uns keinen Vorteil gebracht.
Nachdem wir in Riesa gelandet sind, habe ich eine kurze Mittagspause gemacht, während der Lehrer einen Rundflug mit einem Achtzigjährigen, der seinen Geburtstag so gefeiert hat, geflogen ist. Dann habe ich wieder einige Landungen probiert.
Leider habe ich den Punkt noch nicht erreicht, an dem der Lehrer einfach gucken kann und ich lande allein, obwohl ich schon 89 Landungen hinter mir habe...
Aber einige Landungen waren nicht so schlecht und der Lehrer sagt, dass durchschnittlich 100 bis 150 Landungen dafür nötig sind. Ich verbessere mich also. Ich hoffe wirklich, dass ich nächstes Mal wirklich allein gut landen kann. Das wäre mein Ziel.
Jedenfalls, wegen der Theorieausbildung, kann der nächste Flug nicht vor dem 19. oder 20. Oktober werden.
Da heute in Deutschland Feiertag ist und der Lehrer gerade Zeit hatte, konnte ich es auch machen.
Der Plan war wieder Platzrunden zu fliegen dann nach Großenhain (EDAK) zu fliegen um das Motoröl zu holen (langsam ist es mir zu wenig), dann "hoch" fliegen (über 5000 Fuß), zurück nach Riesa und weitere Platzrunden.
Nicht unnormal, also. Aber heute war der Wind ziemlich stark (mindestens 10 Knoten, mit Spitzen von 17 Knoten...).
Jedenfalls sind wir ziemlich früh (circa um 10 Uhr) in Riesa angekommen. Ich habe das Flugzeug kontrolliert, dann sind wir eingestiegen und ich habe begonnen meine Platzrunden zu fliegen.
Die erste Landung war auch nicht so schlecht. Man konnte das schon als Landung bezeichnen statt als Absturz.
Aber wenn der Wind so stark ist (obwohl glücklicherweise war er fast von vorne und nicht von der Seite) ist das Fliegen etwas schwerer.
Als ich beim ersten Mal senkrecht zur Piste war (Querabflug und Queranflug) wurde ich immer etwas seitlich verschoben. Aber auch die Landungen waren schon etwas hart.
Der Wind hat das Flugzeug stark bewegt und wir haben "getanzt", dazu hat er uns immer etwas seitlich verschoben (und das ist gar nicht schön, wenn man versucht das Fahrwerk auf den Boden zu bringen bei einer Geschwindigkeit von 100 Km/h). Und ich hatte das Problem, dass ich nicht wusste, wann und um wie viel ich das Gas reduzieren musste... Es war immer etwas früher oder später. Und zu viel oder zu wenig. Die Geschwindigkeit in dieser Situation zu steuern ist gar nicht einfach, aber ich bin froh, dass es heute passiert ist, denn wenn ich jetzt lerne, werde ich später kein Problem ohne Wind haben...
Das andere Problem (wahrscheinlich das größte, jetzt) ist, dass ich noch etwas zu hart mit der Bewegung der Steuerknüppel bin.
Das bedeutet etwas härtere Landungen, denn ich richte das Flugzeug zu früh oder zu spät aus. Oder nicht genügend...
Aber es gab heute was lustiges, denn wir haben einen Dichter in der Luft gehört (ein anderer Schüler, der Platzrunden mit einem Piper gemacht hat). Immer, wenn er den Queranflug melden musste, hat er gesagt "Delta-Tango-Oscar in Queranflug zur Piste eins-zwo, zum Touch&Go". Ich musste einmal sofort nach ihm melden, und habe schon überlegt ob ich sofort sagen sollte, dass ich kein Dichter bin... Ich habe jedenfalls immer den deutschen Begriff benutzt: "Aufsetzen und durchstarten", also kein Reim bei mir...
Jedenfalls nach zehn Landungen und eine kurze Pause sind wir in Richtung Großenhain geflogen. Die Stadt Großenhain ist ca. 6 Flugminuten von Riesa entfernt. Dort hat die Flugschule auch einen Sitz und dort konnten wir auch das Öl für den Motor holen. In Riesa ist wegen der Flut diesen Jahres die Ausrüstung noch nicht wieder vollständig...
Da der Flug sehr kurz gewesen wäre, haben wir entschieden "hoch zu fliegen". Mit "hoch fliegen" meine ich 9000 Fuß (2743,2 Meter)!
Endlich kann ich die Welt von einer schönen Perspektive sehen! Bisher habe ich höchstens die 3000 Fuß erreicht. Die Sache, die ich nicht wusste, ist, dass oberhalb 5000 Fuß man den Höhenmesser umstellen muss. Da muss man die Standardatmosphäre benutzen (1013,25 hPa). Da der richtige Luftdruck selten (eigentlich fast nie) der Standarddruck ist, bedeutet das, dass über 5000 Fuß die Höhe, die man vom Höhenmesser lesen kann, nicht unbedingt mit der echten Höhe übereinstimmt. In unserem Fall sind wir heute auf einmal um 400 Fuß "gesunken". Nachdem wir die 9000 Fuß erreicht haben, haben wir auch die Inversionswetterlage gesehen, dann haben wir den Motor in den Leerlauf gebracht und gesehen, wie schnell sich das Flugzeug im Kreis senkt. Zirka 800 Fuß.
Man muss auch sagen, dass nachdem wir die 4000 Fuß überstiegen hatten, die Luft extrem stabil war (obwohl etwas kühl: -14°), so dass ich nur den Trim einrichten musste. Und wir konnten bis 9000 Fuß steigen, ohne dass ich was machen musste. Als wir dann die Höhe erreicht haben, musste ich auch nur etwas Gas reduzieren und den Trim kurz anpassen, dann hätte ich auch schlafen können und das Flugzeug wäre perfekt stabil geblieben.
Natürlich, als wir wieder unter 4000 Fuß gekommen sind, haben wir wieder "getanzt"...
Sehr wichtig war aber in dem Moment, dass, sobald wir tiefer als 5000 Fuß gekommen waren, wir den Höhenmesser wieder mit dem richtigen Luftdruck einstellen mussten. Diesen hatten wir aber nicht mehr... Da das zertifizierte Gerät sauteuer ist, konnte Riesa uns auch keinen offiziellen Luftdruck geben. Wir haben also den Funk mit der Frequenz der ATIS (Automatic Terminal Information Service) von Dresden eingestellt und die synthetische Stimme gehört, die uns den echten Luftdruck gegeben hat.
Da Dresden nur 40 Km von Riesa entfernt ist, war dieser Wert uns ausreichend. Die Alternative, die ich bestimmt während der Ausbildung früher oder später probieren werde, ist, dass wir die Kontrolle (in unserem Fall, München Information) anrufen und die QNH (das ist der virtuelle Druck auf Meeresspiegel-Höhe unter Annahme der Standardatmosphäre bei Messung des vorliegenden Drucks auf Höhe der Messstation) erbitten.
Sie hätten dann diesen Wert von der nächstliegenden Station gelesen und uns übermittelt. In unserem Fall, heute, wäre es sicher die Station von Dresden gewesen, also hätte es uns keinen Vorteil gebracht.
Nachdem wir in Riesa gelandet sind, habe ich eine kurze Mittagspause gemacht, während der Lehrer einen Rundflug mit einem Achtzigjährigen, der seinen Geburtstag so gefeiert hat, geflogen ist. Dann habe ich wieder einige Landungen probiert.
Leider habe ich den Punkt noch nicht erreicht, an dem der Lehrer einfach gucken kann und ich lande allein, obwohl ich schon 89 Landungen hinter mir habe...
Aber einige Landungen waren nicht so schlecht und der Lehrer sagt, dass durchschnittlich 100 bis 150 Landungen dafür nötig sind. Ich verbessere mich also. Ich hoffe wirklich, dass ich nächstes Mal wirklich allein gut landen kann. Das wäre mein Ziel.
Jedenfalls, wegen der Theorieausbildung, kann der nächste Flug nicht vor dem 19. oder 20. Oktober werden.